#45 -CA V - Pumalin NP

#45 - Pumalin Nationalpark

Auch hier erlebt man das frühere Wirken von Doug Tompkins. Wahnsinn was dieser Mensch mit seinem Einsatz für den Naturschutz hier in Südamerika/Argentinien erreicht hat. Nach seinem Tod wurde viele Teile an die argentinische Regierung abgegeben bzw. werden noch von seiner Frau geleitet.

Der Pumalín-Park (spanisch: Parque Pumalín) ist ein Nationalpark und ehemaliges Naturschutzprojekt des US-amerikanischen Millionärs Douglas Tompkins. Er liegt im Süden Chiles, zwischen Hornopirén und Chaitén. Mit einer Fläche von inzwischen rund 402.392 Hektar (4.023,92 Quadratkilometer) war Pumalín der größte private Park des Landes.

Doug Tompkins wurde in eine Mittelstandsfamilie in Ohio geboren und wuchs im Bundesstaat New York auf. Er wurde von der Highschool verwiesen und erwarb keinen Highschoolabschluss. Seit seiner Jugendzeit war er sehr viel sportlich in der Natur als Skifahrer, Bergsteiger, Wanderer und Kajakfahrer unterwegs.

1963 gründete er eine Bergsportschule, an die er den Verkauf von Ausrüstung anschloss. 1966 gründete er mit seiner damaligen Frau Susie The North Face und begann Bergsteiger- und Camping-Ausrüstung herzustellen. In vielerlei Hinsicht setzte die Firma neue Qualitätsmaßstäbe für outdoor-Ausrüstungen. 1969 verkaufte Tompkins seine Anteile an The North Face und konzentrierte sich einerseits auf das Drehen von Natur- und Abenteuerfilmen und andererseits auf den Verkauf von Kleidungsstücken. In den 1970ern ging daraus die Firma Esprit hervor, die er gemeinsam mit seiner Frau gründete und leitete. Tompkins entwickelte über die Jahre ein zunehmendes ökologisches Bewusstsein und eine kritischere Einstellung zur Textilindustrie. 1989 verkaufte er seine Anteile an Esprit für 250 Millionen Dollar an seine erste Frau, von der er sich getrennt hatte, und zog nach Chile.

Dort erwarb er gemeinsam mit seiner zweiten Frau Kris Tompkins in Patagonien (südliches Argentinien und Chile) riesige Gebiete, um Nationalparks zu schaffen. Sie stiegen damit zu den größten Privatgrundbesitzern in Chile auf. 1991 kaufte Douglas Tompkins die Reñihué-Ranch in der Absicht, das mit Regenwald bewachsene Gelände zu schützen. In den Folgejahren erwarb er mit der US-amerikanischen Umweltstiftung The Conservation Land Trust weitere zusammenhängende Flächen.

Von 1992 bis 1994 kaufte Tompkins in Chile rund 3000 km² Land auf einem Gebiet, das sich vom Stillen Ozean bis zu den Höhenzügen der Anden an der Grenze zu Argentinien hinzieht. Sein Ziel war es, ein zusammenhängendes Schutzgebiet mit dem offiziellen Status eines Reservats zu schaffen. Mit ihrer chilenischen Stiftung EDUCEC (Education, Ciencia y Ecologia) erwarb das Ehepaar Tompkins große Flächen für den „Pumalín-Park“. Der Park liegt in der Región de los Lagos nördlich von Chaitén. Insgesamt haben die Tompkins 10.000 km² Land in Chile und Argentinien gekauft. Darunter das Sumpfgebiet Esteros del Iberá, das sie renaturieren ließen. Die Fläche entspricht etwa der Hälfte von Mecklenburg-Vorpommern. Im Jahr 2017 spendete ihre Stiftung die Landfläche der argentinischen Regierung, die daraus einen Nationalpark machte.

Konservative Kräfte und Unternehmerverbände wehrten sich lange Jahre gegen seine Projekte. Sie sahen in Tompkins eine Gefahr für die nationalen chilenischen Interessen, vor allem für die Entwicklung des Landes und wirtschaftliche Ausbeutung der Regenwaldgebiete.


Tompkins starb an den Folgen einer Unterkühlung, die er erlitt, als sein Kajak in Folge von starkem Wind bei einer Fahrt auf dem Lago General Carrera kenterte.

Share by: